Fotoherbst geht in elfte Runde

Von Martina Zieglwalner , aktualisiert am 16.12.2010

Schömberg - Der Schömberger Fotoherbst geht in die elfte Runde. Der Gemeinderat beschloss, 23 000 Euro für die Ausrichtung des Festivals für Reise- und Reportagefotografie im Haushalt bereitzustellen.

Die Hauptlast der Organisation trägt eine Gruppe ehrenamtlich engagierter Bürger.Für den inzwischen im zweijährigen Turnus aufgerichteten Wettbewerb ist mit Kosten von gut 21.000 Euro ohne Personalkosten zu rechnen. Bisher hatten Sponsoren rund 15.000 Euro getragen. Inzwischen habe aber ein Geldgeber, der allein die Hälfte dieses Betrags gezahlt hatte, seinen Rückzug angekündigt, teilte Bürgermeisterin Bettina Mettler mit.

Die Verwaltung hatte jetzt vorgeschlagen, für eine zentrale Koordinierungsstelle bei der Touristik und Kur eine Halbtagskraft über einen Zeitraum von sechs Monaten zu beschäftigen. Dieses Arbeitsvolumen beruhe auch auf einer Einschätzung des ehemaligen Bürgermeisters Gerhard Vogel, der den Fotoherbst 1998 zusammen mit der Volkshochschule Oberes Enztal ins Leben gerufen und eine Mitarbeiterin der Verwaltung für die Betreuung zur Verfügung gestellt hatte.

Diese Halbtagsstelle sei nicht erforderlich, führte hingegen Gabriele Freimüller von der Unabhängigen Wählervereinigung (UWV) an, die zusammen mit weiteren Mitstreitern den Fotoherbst im Jahr 2009 ausgerichtet hatte. Zehn Stunden im Monat seien für die Koordinierungszentrale bei der Touristik und Kur ausreichend, wie eine gemeinsam erarbeitete Aufgabenliste ergeben habe. Gegen eine Aufwandsentschädigung seien der Projektleiter Joachim Kuolt und der Kulturjournalist Ralf Recklies bereit, Tätigkeiten wie die Ausschreibung, das Verfassen der Pressemitteilungen und die Erstellung eines Katalogs zu übernehmen, erklärte Gabriele Freimüller.

In der Liste der 175 Glanzlichter der Region

Für weitere Arbeiten stehe das Organisationsteam mit rund zehn Mitstreitern bereit. Und sie zeigte sich zuversichtlich, dass die Helfer mit Unterstützung der Touristik und Kur neue Geldgeber für den abgesprungenen Sponsor finden. Und die Aufnahme des Schömberger Fotoherbstes in die Liste der 175 Glanzlichter der Region zeige, welchen Ruf sich das Festival in den vergangenen Jahren erworben habe.

"Der Wettbewerb hat ein höheres Renommee bei den Fotografen, als ich bisher geschätzt habe", gab auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Helmut Sperth zu bedenken. Er habe in der Haushaltsstrukturkommission zwar für die Abschaffung gestimmt, doch inzwischen geführte Gespräche hätten ihn vom Gegenteil überzeugt. Zudem sei die ehrenamtlich arbeitende Gruppe ein herausragendes Beispiel von Bürgerbeteiligung, das man immer wieder einfordere und deshalb jetzt unterstützen sollte. Und ebenso wie die Organisatoren machte er sich für die Wiedereinführung des Publikumspreises stark, bei dem Bürger die Chance haben, neben der Fachjury ihr Votum abzugeben.

"Der Handel steht hinter der Aktion und möchte sie nicht missen", erklärte Bernhard Blaich von der UWV. Die Geschäfte seien gerne wieder bereit, die Bilderstrecken der Amateurfotografen in den Schaufenstern auszustellen. Schließlich sprach sich der Gemeinderat mit einer Gegenstimme dafür aus, am Fotoherbst festzuhalten und die erforderlichen Personalkosten für die von der Touristik und Kur zu leistenden rund zehn Arbeitsstunden im Monat im Haushalt 2011 einzuplanen. Die ehrenamtlichen Helfer seien jedoch in der Pflicht, sich an der Suche nach Sponsoren zu beteiligen, betonte Bettina Mettler.